Jubiläum der Beratungsstelle: „Ein Fels in der Brandung für Familien“
Zwei für Familien: Ursula Blass (r.) ist die Leiterin der Beratungsstelle Monheim und Langenfeld – daneben ihre Stellvertreterin Leonie Berneburg. …
7. Oktober 2021
Kinder merken, dass die Erwachsenen nun viel über den Corona-Virus sprechen. In den Nachrichten hören sie, wieviele Menschen gerade daran verstorben sind und in den Zeitungen stehen Leitartikel wie „Es geht um Leben und Tod“. Bei Kindern löst das diffuse Ängste aus. Es ist Zeit mit ihnen darüber zu reden – aber wie?
Wenn Sie merken, dass ihr Kind schon etwas über die Krankheit Corona gehört hat, fragen Sie es, was es denn darüber weiß und denkt. So erfahren sie am besten, ob ihr Kind verängstigt ist und ob es sich Sorgen macht. Und Sie merken auch, ob Sie irgendwo einhaken und aufklären müssen.
Sprechen Kinder von selbst die Angst an, die Großeltern oder andere aus der Familie könnten daran sterben, gilt es, die Angst nicht klein zu reden. Ihr Kind setzt sich dann offenbar mit dem Thema Tod auseinander. Greifen Sie das auf, fühlt ihr Kind sich darin gesehen und ernst genommen.
Sie können Ihr Kind beruhigen, falls es Angst hat, selbst gefährdet zu sein. Bei gesunden Kindern zeigt sich Corona eher als leichte Erkältung. Jüngere Menschen scheinen deutlich weniger gefährdet als ältere und solche, die schon an einer anderen Krankheit leiden. Schon immer war es so, dass eine Krankheit für ältere Menschen schlimmer ausgehen kann. Wir alle werden irgendwann sterben und immer wird eine Krankheit die Ursache sein.
Reden über den Tod ist heutzutage nur selten Teil der Erziehung, weil Eltern ihre Kinder vor dessen Schrecken schützen möchten. Trauerbegleiter raten aber, Kinder schon frühzeitig – auch ohne konkreten Anlass – mit dem Tod vertraut zu machen. Das macht es einfacher wenn der Tod irgendwann mal Realität wird. Wenn Kinder auch darüber Bescheid wissen, sind sie besser vorbereitet. In einer Situation, wo noch niemand ernsthaft erkrankt ist, können die Eltern auch am besten Ruhe, Stärke, Zuversicht und Schutz vermitteln. Nehmen Sie ihr Kind bei dem Gespräch auf den Schoß oder in den Arm, dann fühlt es sich auch bei diesem schweren Thema sicher und geborgen.
Beantworten Sie möglichst offen alle Fragen, die in dem Moment entstehen. Aber gehen Sie immer nur so weit, wie die Fragen von Ihrem Kind selbst kommen. Spricht es selbst nicht über dieses Thema oder werden ihm Ihre Erläuterungen irgendwann zu viel, sollten Sie es nicht aktiv bedrängen oder von sich aus auf diese Gefahr hinweisen. Aber bleiben Sie Ihrem Kind gegenüber aufmerksam, damit Sie reagieren können, sobald es das Thema beschäftigt oder es neue Fragen stellt.
Ihr Kind sollte aber auch wissen, dass man an Corona nicht gleich stirbt, wenn man es doch bekommt und dass das auch bei alten Menschen selten der Fall ist.
Zum Glück ist meist noch niemand erkrankt und Sie können gemeinsam viel dafür tun, dass das auch so bleibt.